Samstag, 25. Januar 2014

Von Silvester, Katy Perry und Neujahrsvorsätzen.



Kaum zu glauben, aber wahr - das neue Jahr ist fast schon einen ganzen Monat alt!
Die vergangenen Wochen waren jedoch schon sehr ereignisreich und hätten mir keinen besseren Eindruck von meinen Vorsätzen und Zielen für 2014 geben können.
Neigt sich das alte Jahr dem Ende zu, beginnt man nachzudenken - über all das Schöne, das einem widerfahren ist und auch über die Dinge, die wir lieber mal hätten sein lassen sollen -  jedoch ist nichts verloren, denn ein neues Jahr, voller unbegrenzter Möglichkeiten steht vor der Tür und somit auch neue Chancen nicht alles hoffnungslos in den Sand zu setzten.
(Gedanken am Abend vor Silvester)
Obwohl ich mir die größte Mühe gebe, fällt es mir nicht leicht meinen Aberglauben abzulegen.
Jedes Jahr aufs Neue nehme ich mir vor schlafend ins neue Jahr zu starten, nichts Besonderes zu machen um erholt aufzuwachen - jedes Jahr aufs Neue werfe ich diesen Vorsatz über Board, in der Hoffnung das kommende Jahr durch einen aufregenden Start umso aufregender werden zu lassen.
Am Ende verschlafe ich den ersten Januar komplett und versuche am zweiten meine guten Vorsätze einzuholen, die ich durch die Bettlägerigkeit des Vortages bereits völlig vernachlässigt habe.
                                         H A P P Y N E W Y E A R ! - First Selfie 2014

Wobei der Ausdruck über Board meinem diesjährigen Silvester nicht einmal gerecht werden würde, denn statt auf ein Schiff, ging es ins Flugzeug!
Nach Berlin um genau zu sein - zusammen mit den fünf liebsten ging es für nicht einmal 24 Stunden in die deutsche Hauptstadt.
Der Plan: Nach einem schönen Abendessen gemütlich am Brandenburger Tor stehen, den Live-Acts lauschen und nach dem Feuerwerk alles zu feiern, wofür es sich zu feiern lohnt! Völlig überdreht zu frühstücken und im Anschluss gleich wieder mit dem Flugzeug in Richtung Heimat!
Was sich nach einem unschlagbaren Plan anhört, lief natürlich anders, als erwartet.
Das auf den ersten Blick so feine Restaurant war nicht wirklich das, was es zu sein schien und mit gemütlich am Brandenburger Tor stehen, war auch nichts zu machen, da es 1000000 andere Menschen wohl genauso geplant hatten.
Am Ende des Tages (und somit auch Jahres 2013) fanden wir uns unter einer piepsenden Ampel auf eine riesige Leinwand starren - zu allem Überfluss fiel auch noch der Ton aus, sodass die Ampel wirklich die einzige musikalische Unterstützung des Abends darstellen würde.
Für den ein oder anderen wäre das vielleicht ein Stimmungskiller, doch nicht für uns - warum? Weil wir einander hatten und trotz allem eine ganze Nacht in einer der aufregendsten Städte der Welt verbringen durften.
Als wäre das alles jedoch nicht genug, fing ein wohl schon etwas betrunkener Zeitgenosse an meine Haare für eine Perücke zu halten und fühlte sich dazu aufgefordert gewaltsam an ihnen zu ziehen.
An diesem Punkt angekommen, blieb uns einfach nichts anderes nötig, als auf unser altbewährtes Wundermittel zurückzugreifen - Katy Perry.
Egal wie schlecht die Musik auf der schlechtesten Party im Jahre 2013 gewesen war, die gute Katy hat die Autofahrt immer zum Hit gemacht und so sollte es auch an Silvester wieder bringen.
Von meinen wirklich nicht gerade begnadeten Gesangsfähigkeiten angestimmt, bildete sich um uns herum bereits nach kurzer Zeit ein Chor, der durch das Singen von Teenage Dream die schlechte Laune der anderen Besucher wegsingen und die piepsende Ampel übertönen würde.
Am Ende des Refrains ging es zwar wieder von vorne los, aber das schien niemanden wirklich zu stören und nachdem wir uns durch Katy über zu Britney gesungen hatten, durften wir das schönste Feuerwerk bestaunen, das wir je im Leben gesehen hatten.
Keine Musik, kein Live-Act, nur wir selbst.
Von Katy Perry und Wunderkerzen berauscht, ging es dann zum nächsten musikalischen Höhepunkt - in einen Club, dessen Eintritt ohne unseren lieben Freund Felix wahrscheinlich unmöglich geworden wäre, so lange war die Schlange am Einlass.
Dort wurde unser (sagen wir mal gewöhnungsbedürftiger) Musikgeschmack bestens befriedigt und um 6:30 Uhr ging es dann statt völlig überdreht, total zerstört zurück zum Flughafen, wo wir uns erst einmal gehörig verfuhren.
Nach gefühlt 10 Jahren waren wir dann endlich da, immer noch viel zu früh und viel zu müde - aber glücklich.
Silvester 2013!

Auch wenn das ein oder andere nicht ganz nach Plan verlaufen ist, zählt das vergangene Silvester zu den besten, die wir je feiern durften und ist trotz oder viel mehr noch DANK der ganzen Pannen, ein Erlebnis, woran wir uns noch lange Erinnern werden.
Wenn wir ehrlich sind, ist Silvester von Anfang an schon zum Scheitern verurteilt. Also am besten gar nicht lange darüber nachdenken und einfach Spaß haben. Wie soll ein einziger Abend auch die Probleme des vergangenen Jahres und Hoffnungen des noch Kommenden vereinen und dabei noch zum Hit werden?
Wenn wir schon durch Silvester unser kommendes Jahr beeinflussen wollen, sollten wir uns dann nicht einfach entspannen und das tun, worauf wir gerade Lust haben? Es einfach so nehmen, wie es kommt?
Schließlich ist es das, was uns im neuen Jahr erwarten wird - Ungewissheit.
Wir können uns so viele gute Vorsätze diktieren lassen, die wir weder einhalten werden, noch einhalten wollen - jenseits von all diesen Vorsätzen, Zielen und Plänen kann niemand von uns wissen, mit was für Überraschungen das Jahr 2014 auftrumpfen wird.
Umso eher wir erkennen, dass wir an Silvester nicht mehr als ein paar gute Freunde brauchen und somit den Druck von uns uns dem Abend nehmen, umso eher sollten wir das Selbe auch mit dem neuen Jahr tun. Dass dieser Vorsatz manchmal gar nicht leicht zu beherzigen ist, wird uns spätestens am Ende des Jahres deutlich, wenn es wieder heisst ….'oh mein Gott, was mache ich nur an Silvester?'
Was ich kommendes Silvester tun werde, weiss ich nicht, will ich auch gar nicht wissen - was ich jedoch weiss, ist dass ich jeden Tag dieses neuen Jahres nutzen will um meine Träume zu verwirklichen, kein Vorsatz, sondern ein Entschluss.
Und das macht am Ende den Unterschied - hat man das Ziel vor Augen, kann man Silvester und Vorsätze auch mal zur Seite schieben und einfach nur Spaß haben. Ich denke mit dieser Erkenntnis hat man das Jahr 2014 schon positiv genug beeinfluss, oder?

Perfect Look for an Outdoor NYE - Jeans by LeRock

Samstag, 18. Januar 2014

Berlin Fashionweek Fall/Winter 2014/15.

Alle sechs Monate trifft sich das Who is Who der deutschen Modewelt in der schönen Hauptstadt um im Rahmen der Mercedes Benz Fashionweek Berlin (kurz MBFWB) die neuen Kollektionen der Designer zu begutachten.
Für ein jeden Fashionista natürlich ein Pflichttermin im Kalender und so war auch ich als Model und Blogger vertreten um mich für die nächste Saison inspirieren zu lassen.

#Model

Anika Scheibe / Sarah-Anessa / Michaela Schnabel / Luisa Hartema

Erst mal ganz unglamourös mit dem Bus in Berlin angekommen, ging es für mich gleich zum Casting, woran ich mich recht schnell gewöhnen würde, da die Tage darauf folgendermaßen aussehen sollten - Casting, Casting und noch mal - CASTING.
 Casting im Waldorf Astoria / Lysann Geller

Da ich als androgynes Model auch zu den Women's Wear Designern gehe, durfte der Tag auch gerne mal 14 Stunden dauern.
Dies hat meiner Stimmung jedoch keinen Abbruch getan, im Gegenteil allein schon all die bekannten Gesichter von der letzten Saison wiederzusehen, war die Anstrengung wert.
Und wenn man dabei auch einen Blick auf die Top 11 der kommenden Germany's next Topmodel Staffel werfen kann, ist das ein angenehmer Nebeneffekt.
Obwohl ich wirklich viel Lob erhalten habe, war ich schon ein wenig traurig darüber, dass es mit einer Runway Show nicht klappen sollte - den Herrenlabels waren meine Haare zu lang und den Damenlabels meine Brust zu flach und gerade als meine (nahezu grenzenlose) Motivation sich dem Ende zuneigte, traf ich ein polnisches Mädchen namens Agnes.
Sie erzählte mir, dass als sie anfing zu modeln, niemand mit ihr arbeiten wollte, weil sie eigentlich einen Tick zu klein ist, doch davon wollte sie sich nie einschüchtern lassen und blieb hartnäckig - 2013 sollte sich dies endlich auszahlen - drei Magazincover und Laufstegengagements für John Galliano und Givenchy für das Mädchen, das in Paris nie einen Job haben sollte.
Motiviert durch diese märchenhafte Geschichte ging der enttäuschende Castingmarathon schneller zu Ende, als gedacht, denn auch ich habe zwei Buchungen für Laufstegshows bekommen!

8 magic Hands needed for my Hair

Und damit ging es am Montag auch gleich los - auf der PREFASHIONWEEKSHOW bekommen mehrere Berliner Designer die Möglichkeit ihre Kollektion im Rahmen der Fashionweek zu zeigen und Ich durfte für Denny K. und RODAN in einem Lederoutfit über den Catwalk schreiten.
Ein Gefühl, das mir zwar seit meinem 17. Lebensjahr nicht mehr fremd ist, wodurch ich mich jedoch jedes Mal aufs Neue in diesen Beruf verliebe.
Denny K. x RODAN FALL/WINTER 2014/15

Und wie sich das für einen echten Itboy gehört, ging es im Anschluss gleich zur Dandy Diary Party, wo ich meinen Fashionweek Buddy Michi von TheLostBoy traf und quasi mein ganz persönliches Fashionweekjubiläum feiern durfte - genau vor einem Jahr besuchte ich die Berliner Fashionweek zum ersten Mal, mit zwei Einladungen in der Tasche, (wesentlich kürzerem Haar) und einem einzigen Casting.
Kaum zu glauben, was sich in einem Jahr alles verändern kann.

KADIR GUELER FALL/WINTER 2014/15

Am folgenden Abend das selbe Spiel - dieses Mal jedoch für Designer Kadir Gueler, der mich mit Extensions in einem Outfit für Herren und einem Look für Damen auf den Catwalk schickte und dafür sorgte, dass ich am Ende sogar die Show schliessen durfte.

KADIR GUELER FALL/WINTER 2014/15

Ein Aufenthalt in Berlin wäre jedoch nicht vollständig ohne ein Shooting mit dem Berliner Starfotografen Oliver Rath, der mich in diesen wunderschönen Abendkleidern inszenierte.

Making of Shoot with Oliver Rath

#Fashion

Ein wenig übermüdet fand ich mich am Dienstagmorgen im Blitzlicht der Streetstyle-Fotografen vor dem Mercedes Benz Zelt wieder, unter denen ich den ein oder anderen schon zu guten Bekannten zählen kann.
Am Ende der FW angekommen, darf ich feststellen, dass jeder meiner FW-Looks auf unterschiedlichen Modeportalen veröffentlicht wurde - kein Muss, aber ein Geschenk, das jemand, der Tag für Tag so viel Kritik für seine äußere Erscheinung einstecken darf, jedes einzelne Mal zu schätzen weiss.

My Red Carpet looks during MBFW

Vor allem meine Hurenleggings (wir erinnern uns) durfte endlich ihren großen Auftritt feiern und war mit bodenlangen Röcken, Jeffrey Campbell Heels und Leomänteln nur eines meiner persönlichen Highlights.

#Blogger

Die erste Reihe ist das Ziel eines jeden Modeliebhabers und auch ich durfte vergangene Woche ein paar Mal neben Franziska Knuppe, Bonnie Strange und Co. Platz nehmen und habe mir die Herbst Winter Kollektionen von Lena Hoschek, Marcel Ostertag, GLAW, Miranda Konstatinidou, Marc Stone, Rebekka Ruetz, Anja Gockel, Blacky Dress und vielen mehr angesehen.
Rückblickend finde ich entwickelt sich die Mode in eine sehr schöne Richtung. Viel Schwarz und Grau. Jede Menge Leder und rot als Trendfarbe.
Metallictöne und Transparenz bleiben ebenfalls ein Muss.
Die Schnitte werden klarer, dafür legt man mehr wert auf Details. 
Rebekka Ruetz benutzt beispielsweise Brust-Riemen, die man eigentlich eher aus der Fetisch-Richtung kennt und verziert diese mit funkelndem Schmuck.
Was das Herz eines jeden Glitzeristen jedoch höher schlagen lässt, sind Pailletten. Die darf man in der kommenden Saison wirklich überall tragen - egal ob Kleid, Jacke oder Hose - 2014/15 soll weiter gefunkelt werden!
Großes Highlight war definitiv die Show von Holy Ghost, die mit serbischer Musik und Models, in edlen Folklore Outfits den Hippie Vibe perfekt rübergebracht haben. Edle Seidenstoffe, Kopfschmuck, Lammfelljacken und die Trendfarbe rot inklusive.
Während bei Labels, wie Marcel Ostertag (der seine Show in einem umwerfenden Kaftan eröffnete) oder Blacky Dress die Silhouette eine neue Form bekommt - (weite Mäntel, lang geschnitten) lassen Glaw ihre Models in üppigen Lammfellwesten und hautengen Lederhosen über den Laufsteg laufen. (eines Rockstars Liebling)
Beim Material stehen Fake-Fur, Leder und Mohair ganz weit oben auf unserer Liste und wer sich traut, darf in der kommenden Saison auch Federn tragen, statt lassen.
Ihr wollt euch selbst davon überzeugen? Hier der Link zur MBFW - da könnt ihr euch alle Shows in Form von Videos ansehen.
Runway Looks MBFWB

Als Blogger stehen einem zur Fashionweek viele Türen offen.
Modenschauen, Aftershowpartys und jede Menge Events. Eines davon wurde von ein paar Münchner Mädels organisiert und heisst Blogger Bazar. Eine Art Flohmarkt, bei dem Modeblogger ihren meist überfüllten Kleiderschrank ausmisten und dabei eine große Party feiern.
Selbstverständlich ein Pflichttermin und auch jedes Mal einen Besuch - das Fashionblogger Café.

#PEOPLE x Celebrities x Friends

Neben Arbeit und Vergnügen ist die Fashionweek für mich immer etwas ganz besonderes, da es nahezu die einzige Gelegenheit ist die komplette Modewelt Deutschlands an einem Ort zu versammeln UND auch kennenzulernen.

Mit Christiane Arp, Chefredakteurin Vogue Germany

Für aufstrebende Sternchen (wie mich haha) also die ideale Gelegenheit zu zeigen, was man kann und wer man ist.
Spätestens nach dem ersten Besuch der Fashionweek jedoch, verspürt man bei dem ganzen Trubel mehr das Gefühl von Vertrautheit, ähnlich wie bei einem Klassentreffen. So viele liebe Menschen, die mich Tag für Tag auf meinem Weg bestärken, habe ich hier kennengelernt und ich freue mich über jeden der Saison für Saison dazukommt.

Beim Abendessen mit Topmodel Eva Padberg

Die Fashionweek ist vorbei und was am Ende übrig bleibt ist Dankbarkeit. 
Dafür dass es Menschen gibt, die mir das Recht zu funkeln geben und mir auf meinem Weg nach oben das größtmögliche Geschenk zu Teil werden lassen, das ich mir vorstellen kann - mich so sein zu lassen, wie ich bin.
Man sagt immer, dass Mode oberflächlich ist, doch wenn man sie nutzt um damit die Farben seiner Persönlichkeit widerzuspiegeln, entwaffnet man jeden noch so hasserfüllten Pessimisten.
In diesem Sinne, vielen Dank an jeden einzelnen von euch, der mich auf diesem Weg begleitet, meinen Blog liest und mir damit weiterhilft - Erfolge wären für mich nur halb so schön, wenn ich sie nicht mit euch teilen könnte.
2014, du fängst gut an….

With Shawny Sander, Anika Scheibe and Johanna Kohlmünzer after the Marcel Ostertag Show

Michi von TheLostBoy und ich im Fashionweek Stress